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Reisetagebuch Kapitel 10 B [28. März - 28. April 2005] als PDF (Mikronesien: Kosrae, Pohnpei, Yap, Palau & Guam) |
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Mikronesien; die kleinen Inseln im Nordpazifik
Da selbst
weitgereiste Weltenbummler oft nicht genau wissen, wo
Mikronesien liegt, versuchen wir es Mal zu erklären. Es umfasst ein riesiges
Gebiet im nördlichen pazifischen Ozean mit tausenden von tropisch grünen
Inseln, verstreut zwischen den Philippinen und
Caroline
Inseln, die
heute die Federation der Staaten Mikronesiens bilden, die Marshall Inseln, Palau, Kiribati, Nauru und
die amerikanischen Territorien
Guam und Northern
Marianas.
Nachdem die
ersten Inseln 1521 von den Spaniern 'entdeckt' worden waren, änderte sich
in den darauffolgenden 150 Jahren noch sehr wenig. Danach begann für die Inseln
aber eine unglückliche Zeit. Eine um die andere wurde besetzt und kolonialisiert
und gewaltsam Christianisiert, oft auf mörderische Art und Weise. Nachdem die
Einheimischen nicht freiwillig zum Christentum übertreten wollten, gingen die
Spanier mit Gewalt vor und haben sogar Truppen gerufen, damit sie die
Missionare unterstützen, die Zwangstaufen durchführten. Die Bevölkerungszahlen
wurden zudem drastisch reduziert durch neue Seuchen, welche
die Besetzer und Missionare einschleppten. Teilweise
blieben grad noch 5% der Leute übrig. Im Laufe der Zeit wurden die
Inseln vor allem zwischen den Deutschen, den Engländern, nochmals den Spaniern
und den Japanern gehandelt und wieder besetzt. Nach dem 2.
Weltkrieg fielen sie schlussendlich an die Amerikaner.
In den letzten 50 Jahren wurden die meisten der Inseln mehr oder
weniger Unabhängig. Doch sie sind noch immer stark
abhängig von Subventionen ihrer letzten Kolonialmacht, den
Die
überlebenden Mikronesier haben bevölkerungsmässig wieder etwas zulegen
können, haben aber heute den grössten Teil ihrer traditionellen Kultur und
Religion verloren. Am meisten haben noch Yap und Kiribati an ihren Traditionen
festhalten können, welche sich noch nicht von der Neuzeit einholen
liessen, wie man dem Leitspruch einer Touristenbroschüre entnehmen kann, welche
von der Regierung eines dieser Inselstaaten heraus gegeben wurde: "wir
hoffen unsere Besucher schätzen die Werte, welche wir als wichtig erachten:
Familie, Gastfreundschaft, Frieden und Besinnlichkeit. Zeit
zu plaudern und zu teilen, Zeit zum Entspannen. Wir
ziehen diese Werte dem Fernsehen vor - wir haben keines. Arbeit - wir
arbeiten, aber wir werden nicht zu Sklaven ihrer und den Zwängen des modernen
Lebens.
Dies und
alles andere das wir über diese Inseln bisher gelesen hatten, tönte für uns
sehr interessant und weil uns Polynesien auf der letzten Reise so gefallen
hatte waren wir nun gespannt ob uns auch Kosrae, Pohnpei, Yap und Palau, die 4 Inseln welche wir mit
unserem Flugpass ab Guam ausgewählt hatten, ebenfalls so gut gefallen
würden und ob sie noch etwas von diesem Geist in sich bergen.
Inselhüpfend
sahen wir vom Flugzeug aus bereits viele wunderschöne Atolle und Inseln, als wir via
Nach der
Zollabfertigung wurden die Heimkehrenden mit Chorgesang empfangen und alle,
auch wir, bekamen als Willkommensgeschenk einen
Blumenkranz ins Haar.
Die
weitherum sichtbare Hügelkette welche einer schlafenden Frau gleicht,
ist das Wahrzeichen Kosrae's. Die Insel ist nur etwa 110 km² gross und hat etwa
7'500 Einwohner, welche jedoch nicht in kompakten Dörfern, sondern der ganzen
Strasse entlang verteilt wohnen, welche ¾ der vulkanischen Insel umrundet.
Sogar Tofol, der sogenannte Hauptort, ist nur eine
Ansammlung von Regierungs- und Dienstleistungs-Gebäuden.
Für uns
waren die Leute die Hauptattraktion! Sie grüssten uns immer mit einem
Lächeln, selbst dann, wenn sie im Auto an uns vorbei fuhren. Die vielen Kinder
posierten richtiggehend vor uns und sie schienen fast enttäuscht, wenn wir Mal
nicht die Kamera zückten. Da man am besten mit den Bewohnern in Kontakt kam,
wenn man zu Fuss ging, liefen wir uns richtig die Beine wund.
Ansonsten benutzten wir oft ein Taxi, da die drei Restaurants recht weit
voneinander entfernt lagen. Taxis waren zwar billig, aber schwer zu
finden, da sie sehr gefragt waren. Es hat uns erstaunt, wie viele Autos
auf dieser kleinen Insel fuhren. Fast jede Familie besass einen Wagen, auch
wenn dieser oft etwas verbeult war und Sprünge in der Scheibe hatte, wenn es
denn überhaupt noch eine Scheibe gab. Meistens wurden diese Autos von
Japan oder Australien importiert. Der Verkehr
fuhr auf der rechten Seite, die Wagen konnten aber beides sein: links- oder rechts gesteuert, dies war den Leuten absolut egal. Der
Verkehr war hier auch recht sicher, und dies vor allem dank der tief
angesetzten (und eingehaltenen) Geschwindigkeitslimite von 15 Meilen/Std. (24
km/h) innerorts, bzw. 25 M/Std. (40 km/h) ausserhalb der Siedlungen.
Nach Einbruch der Dunkelheit überquerten viele Krebse die Strasse entlang des
Ufers. Oft kamen sie dabei unter die Räder, denn sie haben nicht gelernt, dass
sie ihre alte Taktik vom Stehenbleiben um nicht gesehen zu werden, revidieren
sollten, wenn ein Auto auf sie zukommt.
Wir sahen
oft, dass die Automobilisten während des Fahrens die Türe öffneten und
wir erfuhren, dass sie dies taten, um den roten Saft, der beim Kauen der
Betelnuss entstand, auszuspucken. Diese Gewohnheit war unter
den Inselbewohnern stark verbreitet. Sogar der Zöllner am Flughafen war
am Betelnuss kauen, während er unsere Pässe stempelte.
Holzhäuser sahen wir hier fast nie. Entweder waren sie aus Backstein gebaut,
aber am häufigsten waren leider die einfachen Hütten, welche oft
nur aus Wellblech und anderem Material, das die Leute fanden, zusammen
gekleistert waren. Nur wenige hatten noch Dächer aus
Palmblättern, inzwischen war Wellblech in Mode.
Hier wird es nie kalt, nur nass. Deshalb sind
solide Wände nicht unbedingt notwendig und die eindringenden Mücken bringen
keine Malariagefahr mit sich. Die vielen leerstehenden Häuser die wir sahen,
waren wohl ein Zeichen dafür, wie viele Leute diese Insel verlassen haben, um
woanders zu leben. So richtig reich waren die
Einheimischen nur an Kindern und so ist die Bevölkerung nun wieder am wachsen.
Ueber die ganzen FSM Staaten gesehen, ist fast die
Hälfte der Bevölkerung jünger als 15 Jahre, während dem die Lebenserwartung bei
61 Jahren liegt.
Heute sind die Mikronesier noch etwas mehr zu einer gemischten
Rasse geworden, als vor dem Kontakt mit Weissen. Sie sind
nicht so gross und kräftig gebaut wie Polynesier, sind aber eine deutliche
Mischung zwischen diesen und Asiaten, aber auch den dunkleren Melanesiern und
der europäischen Rassen. Im Gegensatz zu Polynesien entsprach
hier ein voluminöser Körper nicht dem Schönheitsideal, hingegen war auch kaum
jemand so richtig schlank. Bei Männern war westliche
Kleidung mit langen Hosen das Ueblichste, ausser bei Knaben, welche
normalerweise mit kurzen Hosen umher rannten. Sowohl in Kosrae, wie
später auch in Phonpei, trugen die Frauen fast einheitlich denselben Typ Rock.
Dieser war in drei Querbahnen genäht und zum Saum hin mit grossen Frucht- oder Blumen-Ornamenten bestickt. Alle Mädchen und Frauen
hatten langes Haar, welches sie allerdings nie offen
trugen, ausser zu festlichen Tanzanlässen.
Unzählige
kleine Läden gab es in Kosrae überall dort wo Menschen
lebten. Oft sah man sie in jedem zweiten Haus, auch wenn manche bloss ein paar
Büchsen, Pommes Chips oder Reis anboten. Mit so einer
Fülle an Geschäftchen war es für uns nicht ganz einfach heraus zu finden, wo
man was kaufen konnte, wie z.B. Brot oder Wasserflaschen, denn das
Leitungswasser sollten wir nicht trinken.
Wir wohnten
im Tradewind Hotel, gleich neben den Lelu Ruinen, welche die übrig gebliebenen
Zeugen einer vergangenen Hochkultur sind. Wir hatten sehr viel Glück, denn wir wurden von den Besitzers
unseres Gästehauses zu einem traditionellen Festessen eingeladen. Von
einem riesigen Buffet konnten wir von 40 verschiedenen Speisen,
darunter viele lokale Spezialitäten kosten. Die meisten von ihnen, wie
z.B. die Taro- und Kassawa Wurzeln oder Brotfrucht
(vom Baum), waren für uns etwas Ungewohntes. Spaghetti, Schweinskoteletten und
frittierte Hühnerbeine überliessen wir den andern, denn es gab mehr als genug Meerfrüchte und Fleisch-Spezialitäten, die
traditionell zubereitet worden waren. Es gab eine
strikte Rangordnung darüber, wer sich in welcher Reihenfolge vom Buffet
bedienen durfte. Die ausländischen Besucher, sprich wir und Ivy, die am selben
Tag wie wir eintraf, hatten die Ehre, das Schlaraffenland als
Erste überfallen zu dürfen. Als nächstes kamen die
Dauermieter, die hier arbeiten und danach die Kinder; erst die Buben und danach
die Mädchen. Dann war die Reihe an den Gastgebern und
erst zum Schluss an den eingeladenen Familienmitgliedern.
Wie bei
Feierlichkeiten üblich, unterhielt die einladende Familie ihre Gäste, z. B.
wenn ein Paar das erste Kind bekam oder zu
dessen erstem Geburtstag. So sangen die Frauen und spielten dazu die
Ukuele, eine Mini-Gitarre. Total süss war auch die Tanzvorführung bei der
kleine Mädchen im Alter zwischen 2 und 5 Jahren einen Hula-Hula Bauchtanz
vorführten.
Um die
weiter entfernteren Orte der Insel zu erkundigen, taten wir uns mit Ivy
zusammen. Gemeinsam nahmen wir ein Taxi um zu zwei Wasserfällen zu gelangen.
Wir waren froh, dass uns der Fahrer den zugewucherten Weg zu den Flüssen zeigte
und zudem in einem kleinen Weiler während einer Stunde auf uns
drei wartete, währenddem wir diesen erkundeten und mit den Einheimischen
ein wenig kommunizierten und allen Kindern zuwinkten.
Ivy ist eine weitgereiste Frau aus
Sie zu
treffen, war ein echter Zufall. Das Verkehrsbüro sagte uns, dass bloss etwa 150
echte Touristen pro Jahr Kosrae besuchen - das sind
gerade Mal drei pro Woche. Wie die meisten Touristen, kam auch Ivy hierher um
zu tauchen. Daneben kommen jährlich noch etwa 1'500-2'000 Geschäftsleute, Peace Corps
voluntär Mitarbeiter und leider noch immer: Missionare.
Letztere überfluten auch heute noch den ganzen Pazifik viel zu zahlreich und
dies obwohl alle Inseln schon vor langer Zeit zum
Christentum bekehrt wurden. Nicht nur die katholischen- und protestantischen-,
sondern noch mindestens sieben weitere christliche Sekten sind
hier aktiv. Den 7'500 Menschen auf Kosrae standen etwa 25
Kirchen zur Verfügung. Noch immer versucht eine jede Sekte die
Leute auf ihre Definition des Glaubens umzuschwenken und ziehen denjenigen das
Geld aus der Tasche, die bereits in ihre Fänge geraten sind.
Sie haben so viel Geld zur Verfügung, dass sie sich eine eigene
Fluggesellschaft leisten können, genannt 'Pacific Missionary Airways', damit
sie selbst die entferntesten bewohnten Inselchen noch erreichen können.
In einer Touristenbroschüre wurde ganz nebenbei erwähnt, dass hier Film
weder entwickelt, noch geröngt wird. Als wir dann wieder am Flughafen
standen, gab es wirklich nur eine manuelle Kontrolle, da es keine modernen
Durchleuchtungsapparate gab. Jedes Gepäckstück wurde von Hand durchsucht und
wir amüsierten uns dabei, dem Sicherheitsbeamten zu zu sehen, wie lange es dauerte, bis er herausgefunden hatte, wie man
Brigitte's Kompakt-Knautsch-Schlafsack aufmacht und ihn schlussendlich wieder
in die kleine Hülle stopft. Wir hatten da offensichtlich ein paar unbekannte
und überflüssige Dinge mit auf die Insel gebracht.
Nach nur
einer Stunde Flug, während der wir ab und zu auf ein wunderschönes Atoll oder Eiland hinunter sehen konnten, erreichten wir Phonpei.
Dies ist ein weiterer
Inselstaat der FSM, und hier befindet sich auch
der Hauptort. Erneut schien es so, als seien wir
die einzigen Touristen, die hier aussteigen. Nachdem wir inzwischen wussten,
dass auf diesen kleinen Inseln die wenigen Flugzeuge weder von einem Flughafenbus,
noch von Taxis erwartet werden, haben wir im voraus ein Zimmer reserviert und
wurden nun vom Besitzer des Nara Garden Gästehauses abgeholt. Wir waren erfreut zu sehen, dass unser Appartment im Zentrum, aber
doch ruhig lag und wir alles Wichtige zu Fuss erreichen konnten und somit nicht
immer auf's Taxi angewiesen waren.
Der
Hauptort, Kolonia mit seinen 3'200 Einwohnern war recht klein
aber deutlich grösser als jede Siedlung die wir auf der ersten Insel
gesehen hatten. Mit seinen 334 km² und 31'000 Bewohnern ist
Pohnpei eine der grösseren Inseln Mikronesiens. Unser erster Eindruck war, dass
hier mehr Leute in einfacheren Verhältnissen leben als
auf Kosrae. Der Anteil an einfachen Blechhütten schien uns grösser und es lag
deutlich mehr Abfall herum. Trotzdem hatten auch hier wieder fast alle ein
Auto. Total herausgeputzt war nur Palikir,
das Regierungsviertel. Die neun modernen Gebäude sind
in Farbe und Stil den traditionellen Versammlunghäusern nachempfunden worden.
Wie überall in den FSM, erhalten zwei von drei Lohnbezüger ihr Gehalt von der
Regierung, da die amerikanischen Zahlungen
vorwiegend dafür verwendet werden einen aufgeblähten Verwaltungs-Apparat zu
unterhalten.
Da
Mikronesier sehr gerne reisen und Gesellschaft lieben, ist es für sie ganz normal,
dass eine Delegation von 22 Personen zu einem Kongress auf eine Nachbarinsel
oder ins Ausland geht, auch wenn zwei absolut genügen würden.
Die Idee
der amerikanischen Zahlungen wäre eigentlich gewesen, der lokalen Regierung die
Möglichkeit zu gewähren, die Infrastruktur auszubauen und die Voraussetzungen
zu schaffen, dass die Wirtschaft angekurbelt würde und die Inseln
schlussendlich auch finanziell unabhängig würden.
Wie auch
immer, die Leute scheinen gar nicht daran interessiert zu sein, hart zu
arbeiten und ihre Arbeitsmoral ist eher so, dass sie
alle lieber spät am Job erscheinen und dafür etwas früher wieder nach Hause
gehen.
Andererseits
aber sind viele Mikronesier, die in Amerika studieren
konnten, nicht mehr auf ihre Insel zurück gekehrt, da sie dort bessere
Möglichkeiten sahen, eine gute Anstellung zu finden. Dank dem
Abkommen "compact of free associaten" (Freier Staaten-Verbunds
Kompakt) mit den
Von einer australischen Regierungsberaterin erfuhren wir, dass ein
Polizist in den FSM ungefähr USD 3'000 pro Jahr verdient. Die höchsten Regierungsbeamten
kriegen bis zu USD 35'000p.J. die meisten Beamten
hingegen verdienen irgend etwas dazwischen. Rechnet man allerdings noch
Privilegien, Vergünstigungen und Spesen dazu, sahnen die meisten Beamten
bis zu fünf Mal mehr ab, als ihr offizielles Gehalt
wäre.
Amerika
versuchte durch eine Gesetzesänderung die Produktivität auf den mikronesischen
Inseln anzukurbeln und erlaubte es, Textilien die auf den Inseln produziert
wurden, zollfrei nach Amerika einzuführen. Nicht die
Einheimischen, sondern gerissene Geschäftsleute aus
Es ist uns nicht ganz klar, ob die schlechte Arbeitsmoral
vielleicht nur eine direkte Folge der Kolonialisierung und Christianisierung
ist, welche den Leuten immer etwas anderes aufzwang als das, was sie eigentlich
tun wollten. Vielleicht haben sie einfach nur resigniert und wollen es nun so
friedlich nehmen wie möglich und sind nun einfach
schlau genug, dass sie bloss soviel (oder eben: wenig) arbeiten wie gerade noch
toleriert wird und so viele Vorteile wie möglich aus dem nicht selbst gewählten
System ziehen.
Spuren
vergangener Hochkulturen, wie Nan Madol hier in Pohnpei sind
immer noch deutlich sichtbar und bevor die Weissen hier eindrangen, waren alle
Inseln selbstverständlich Selbstversorger. Heute werden je
länger desto weniger Früchte und Gemüse angepflanzt. Taro und
Brotfrucht, welche früher traditionsgemäss die Bevölkerung versorgten, wurden
heute fast vollständig durch importierten Reis ersetzt. Fast alles Fleisch und
Gemüse kommt ebenfalls aus dem Ausland und wir hörten, wie sich die Leute
beklagten, dass dieses Jahr die Ladung mit den Ostereiern zu spät eingetroffen
sei; tja, es rennen halt nicht all zu viele Hühner auf den Inseln umher,
heutzutage.
Wenn man
bedenkt, dass alles importiert wird und dass alle Mahlzeiten mit westlichen
Produkten zubereitet werden, waren wir eigentlich überrascht, dass es gar nicht
so teuer war, im Restaurant zu
Eines
schönen Nachmittages machten wir einen Ausflug zur Insel Sokehs, die durch
einen Damm mit der Hauptinsel verbunden ist. Diese
Insel war der am dichtesten bevölkerte Teil Pohnpei's.
Die ganze Kinderschar sprang wiederum auf die Strasse hinaus um uns zu
begrüssen.
Schmucke
Häuser und einfache Hütten säumten auf beiden Seiten die Strasse, welche
der Küste entlang folgte. Ein dicker Mangrovengürtel schützte die Häuser vom
offenen Meer, aber leider verfing sich dort auch eine
Unmenge an Abfall.
In ganz
Mikronesien fanden ausrangierte Autos ihre letzte Ruhestätte im Garten ihres
letzten Besitzers, wo sie langsam vor sich her
rosteten und von Pflanzen überwuchert wurden. Auch alte Baumaschinen und
ausrangierte Fährboote lagen fein säuberlich über die ganzen Inseln verteilt, wo sie friedlich vor sich her rosteten. In ähnlicher Art und
Weise sahen wir noch viele Zeugen der letzten Kriege, wie Panzer, abgeschossene
Flugzeuge oder Schiffswrecks. Diejenigen Relikte, die
unter Wasser liegen sind heute zu einer gut gehenden
Geldmaschine für die (ausländisch geführten) Tauch-Shops geworden.
Von der
Küste weg, bestand die Insel aus einem unzugänglichen dichten
Dschungel üppiger Vegetation, sowie aus
Auf unseren
Spaziergängen durch die Dörfer fiel uns auf, dass die Hunde kaum bellten. Wir
haben uns aber gewundert, weshalb uns die Einheimischen immer rieten einen
Stock gegen die Hunde mitzunehmen. In der Zwischenzeit wissen wir, wie wahr das
Sprichwort ist:"Hunde die bellen beissen nicht!".
Heinz machte die Erfahrung mit einem der nicht bellte.
Ausserhalb
Kolonia's gab es eine polynesische Gemeinschaft die hierher umsiedelte, nachdem
sie ihre Insel wegen einer Dürreperiode verlassen musste. Viele von
ihnen haben sich darauf spezialisiert Kunsthandwerk herzustellen und
versuchten nun, dieses an die wenigen Ausländer die
hierher kommen, zu verkaufen. Ganz im Gegensatz zu Asien,
versuchte uns hier überhaupt niemand in seinen Souvenirshop zu lotsen und diese
waren eh so bescheiden aufgemacht, dass man sie kaum wahr nahm.
Was uns
sowohl hier, als auch in Kosrae und später ab und zu
in
Pohnpei ist für ein anderes Getränk berühmt: Sakau. Dieses ist leicht betäubend und lähmt vor allem die Muskeln, aber
nicht unbedingt das Gehirn. Es soll um einiges stärker sein, als
sein polynesisches Pendent, der Kava. Gewonnen wird dieses
Getränk aus der Wurzel des Pfefferstrauches, welche mit Steinen gekopft und
ausgepresst wird und anschliessend aus einer Kokosnuss-Hälfte getrunken wird.
Als wir
vor Jahren von der viel schwächeren Version in
Erneut gingen wir nach einer Woche weiter. Flugtürme gibt es
in diesem Teil des Pazifiks nicht. Wenn ein Flugzeug auf einer Insel
abhebt, werden all die umliegenden Flughäfen telefonisch informiert damit dort für die nächsten 15 Minuten oder so, kein anderes
abhebt.
Unser Flug
ging zuerst nach Chuuk und danach via
Nach einer
weiteren Stunde Flug erreichten wir Yap,
welches der traditionsreichste der FSM Staaten ist. Gleich hinter dem Zoll
setzte uns ein etwa 16 jähriges Mädchen einen Blumenkranz auf den Kopf. Sie
selbst trug nur einen bunten Grasrock, sowie Blumenketten um den Hals. Minuten
später bekamen wir sogar noch einen zweiten Blumenkranz ins Haar, diesmal von
der jungen Frau bei der wir das Zimmer gebucht hatten und die uns nun abholte -
allerdings in westlicher Kleidung!
Im
Gegensatz zu anderen pazifischen Inselstaaten, schafften es die Missionare in
Zuerst
waren wir etwas überrascht, dass wir sowohl Frauen und Männer die diese
traditionellen Tücher tragen nicht nur der Strasse entlang spazieren, sondern
auch in den Geschäften, in der Bank und im Restaurant sahen, oder sie fuhren in
den Autos an uns vorbei. Dies war einfach ein absolut normaler Teil ihres
Lebens und wir fanden es toll, dass es sowas doch noch an einigen wenigen
Orten auf der Erde gibt und dies nicht nur bei Naturvölkern.
Bei Festivitäten und traditionellen Tänzen, tragen aber alle einen
Grasrock. Wir
hörten, dass Weisse die hier wohnen, oft ebenfalls spontan mitmachen. Diese "Tracht" ersetzt bei Tänzen auch Lava Lava und
Thu, nicht nur westliche Kleidung. Dies betrifft ebenfalls die
Hauptinsel und zu diesen Anlässen sind T-Shirts dann
absolut tabu!
Von ein
paar österreichischen Touristen, welche sich nicht scheuten morgens um acht die
Frühmesse zu besuchen, erfuhren wir, dass sogar die Ministrantinnen im teenager
Alter mit Grasrock und Blumenketten, aber 'oben ohne' ihren Dienst erfüllten.
Da kaum jemand zur Zeit erschien, wurden die Kirchenglocken lauter geläutet,
bis schlussendlich nach einer Stunde die Messe beginnen konnte. In der
Zwischenzeit seien recht viele Leute versammelt gewesen und auch dort wieder viele traditionell bekleidet.
Da von den
Touristen nicht erwartet wurde, dass sie mehr Kleider trugen als die Einheimischen, hätte Brigitte nicht nur am
Um ihre in
Ehren gehaltenen Traditionen zu schützen, blieb Yap bis 1989 für Touristen
vollständig geschlossen. Auch heute noch kann nur die Hauptinsel ohne
Bewilligung besucht werden, alle anderen sind
bewilligungspflichtig und für einige werden überhaupt keine Besuchs-Erlaubnisse
erteilt. Einige Inseln dürfen von Ausländern nur mit der Auflage besucht
werden, dass sie sich genau wie die Einheimischen kleiden, d.h.
'oben ohne' gehen. Wir denken aber, dass es eigentlich besser
wäre, wenn Touristen diese Inseln gar nicht besuchen.
Auf der
Hauptinsel hat sich die Alltagsmode seit der Oeffnung für den Tourismus auch
tatsächlich stark verändert. Mehr und mehr Einheimische ziehen
heute westliche gegenüber traditioneller Kleidung vor. Nur noch die
1'000 Personen starke Gemeinschaft, die auf einer äusseren Insel geboren wurde,
sieht man auf der Hauptinsel regelmässig in traditioneller Bekleidung.
Diejenigen die nicht nur auf der Hauptinsel wohnen, sondern auch dort geboren wurden, tragen die Hüftbedeckung nur noch zu
festlichen Anlässen. Erst vor kurzem hat die Regierung eine Kampagne lanciert,
um traditionelle Kleidung für jedermann wieder als
Alltagskostüm zu propagieren.
Die Hauptinsel
besteht eigentlich aus vieren, welche durch Dämme verbunden sind
und zusammen eine Landmasse von 100 km² ergeben, worauf sich die 7'000
Einwohner verteilen. Oestlich davon, über 1'000 km verteilt,
liegen 15 weitere bewohnte Inseln verstreut. Auf 18 km² leben dort 4'500 Menschen, die ein immer noch sehr
traditionsreiches Leben führen.
Alleine in
Wofür Yap
ebenfalls sehr bekannt ist, ist sein Steingeld, welches "Rai"
genannt wird. Diese flachen runden Steinplatten gleichen einem Mühlenstein mit
einem
Obwohl
heute im Alltagsleben
Eine um ein
Versammlungshaus herum angeordnete Reihe von Steingeld, wie man es in jedem
Dorf findet, wird "Stein-Bank" genannt. Die Scheiben werden
anscheinend nur selten verschoben, denn jeder weiss, was wem gehört. Der
steinreiche Besitzer eines bestimmten Geldstückes wohnt oft in einem anderen
Dorf, genau wie bei uns im Westen, Gold oder Aktien
zwar den Besitzer wechseln können, aber immer noch auf der selben Bank
gelagert werden.
Oft war der
Weg, der zu einem Haus führt, mit Steingeld dekoriert und wir bekamen bald
den Eindruck, dass dieses Geld hier buchstäblich auf der Strasse liegt (eher
daneben). Nicht nur bei den Häusern, sondern manchmal auch im Dschungel lagen
uralte Steinscheiben. Gemäss Statistik, existieren aber nur noch etwa 7'000
Stück, gegenüber mehr als dem Doppelten früher, bevor
die wütigen Missionare und Kriege viele zerstörten.
Eine
weitere Charakteristik von Yap ist sein komplexes
Netzwerk uralter Steinpfade die Dörfer und Felder verbinden. Die Wege sind in so guter Qualität gebaut worden, dass
sie Jahrhunderte überstanden haben. Oft sind sie
leicht erhöht wie Dämme, und raffiniert eingebaute Ecksteine bilden
einen beständigen Abschluss. Ablaufrinnen stellen sicher, dass sich das Wasser
nicht staut und die Dämme nicht unterspült werden. Diese unebenen Steinpfade zu
begehen, war malerisch, denn oft waren sie von blühenden Hibiskusstauden und
schattenspendenden Palmen gesäumt. Entlang dieser Strässchen
sah man exotische Pflanzen und Vögel und alle paar hundert Meter drang uns der
bittere Duft der Betelusspalme in die Nase.
Mehr noch als auf den andern Inseln war hier das Kauen der Betelnuss
eine Gewohnheit der jedermann ununterbrochen nachging, sogar die Kinder. Fast
alle hatten ein kleines aus Palmblättern gewobenes Täschchen dabei, worin sie
die drei notwendigen Zutaten mitführten: Nuss, Kalk und Pfefferblätter. Eine
grüne Betelnuss die etwa die Grösse einer Walnuss hat, wird aufgekerbt und mit
getrocknetem Kalksteinpuder aus Korallen bestäubt und in ein Blatt vom
Pfefferstrauch gewickelt. Dieses Bündel wird seitlich in den
Mund geschoben und während etwa 20 Min. gekaut. Während
dieser Zeit bildet sich ein flüssiger roter Saft, der mehrmals ausgespuckt
wird. So ist es kaum verwunderlich, dass hier
alle Gehsteige und Strassen mit roten Flecken übersäät sind.
Nun,
weshalb sind hier alle so Feuer und Flamme dafür?
Gemäss einer Beschreibung, kriegen Neulinge ein Glücksgefühl und einen leichten
Kopf und dieses Gefühl hält für etwa 15 Min. an. Genau wie bei Tabak wird bei
Regelmässigem Konsum das Vergnügen kleiner, aber der Entzug der Droge führt zu
Abstinenzerscheinungen und ab und zu auch zu Depressionen. Wir brauchten aber
die Betelnuss hier nicht zu kosten, denn diese Erfahrung liegt schon lange hinter uns! Wir machten sie vor 12 Jahren in
Oft hatten
wir ziemlich Mühe die Einheimischen zu verstehen, weil
sie alle immer so einen grossen Klumpen im Mund hatten, sogar wenn sie
telefonierten oder im Büro arbeiteten. Aber wenn sie
lächelten, kam eine Reihe roter Zähne zum Vorschein, das Pepsodentlächeln hätte
keine Konkrurenz-Chance.
Wiederum
schwärmten wir aus in die Dörfer um dort den Leuten zu
begegnen, aber wir waren fast ein wenig enttäuscht. Im Gegensatz zu den
vorherigen Inseln, waren hier die Häuser oft hinter Büschen und Zäunen
versteckt und genau so machten es die Leute. Die meisten Einheimischen waren
eher etwas scheu und kaum jemand lächelte und winkte uns zu, wenn wir vorbei gingen.
Die Leute waren einfach nicht mehr so offen und warmherzig und nun erinnerten
wir uns daran, gelesen zu haben, dass die Einwohner von Yap verschiedene
Bräuche und auch ein leicht anderes Aussehen hatten, weil
sie eine andere Abstammung haben als die Bewohner der anderen FSM Inseln. Die
Leute hatten eine dunklere Hautfarbe und
Wie die
meisten Inseln im Pazifik, ist auch Yap von einem Korallenriff umgeben, welches
das kleine Land sehr gut vor den Launen des Meeres schützt, aber nicht vor
Winden. Obwohl dies selten vorkommt, raste vor etwa einem Jahr ein Typhoon über
die Insel. Spuren davon waren immer noch deutlich zu sehen,
da viele Häuser und Lagerhallen kein Dach mehr hatten. Viele davon sahen
verlassen aus und bisher ist es noch niemandem in den
Sinn gekommen, den Schutt weg zu räumen. Uns wurde gesagt, dass die
Geschädigten von einem amerikanischen Katastrophen-Hilfsfonds direkt
kompensiert worden seien und sich mit dem Geld ein neues Häuschen bauten, die
meisten zogen aber von der Küste weg und suchten sich einen neuen Platz im
Landesinnern.
Wenn wir
grad von soliden Häusern sprechen: Dank unseren hilfsreichen Nachbarn in
Pohnpei, hatten wir das grosse Glück eine 2 Zimmer-Wohnung in
Nur 100
Meter um die Ecke befand sich das Gebäude der Telecom, welches täglich 24
Stunden Telefon und Internet-Service anbot, genauso wie in den anderen
Hauptorten der FSM auch. Dies war um so erstaunlicher, wenn man sah, dass die
meisten Restaurants abends um 8 Uhr schlossen und dass es danach wirklich sehr
ruhig wurde.
Da Yap von
besonders schönen Korallen umgeben ist, pilgern jedes
Jahr etwa 5'000 Touristen hierher, die meisten von ihnen Taucher. Da tauchen eh
kein billiges Hobby ist, sind die meisten Touristen
bereit in relativ kurzer Zeit viel Geld auszugeben. Deshalb gelingt es wohl den
Besitzern der teuren Hotels und Tauchshops immer
wieder Kunden für ihre überteuerten Zimmer und Dienstleistungen zu finden. Ueber ganz Mikronesien gesehen, bezahlten wir im Normalfall
zwischen USD 35 - 65 pro Nacht und Zimmer (im Schnitt $ 43). Dafür kriegten wir normalerweise recht schöne Unterkünfte mit Bad,
Klimaanlage, sowie Fernseher und Telefon. Es gab
hier aber Hotels die über USD 300 verlangten und dazu noch 5 Dollar pro
Person für den Flughafen-transport verlangten. Billigere Unterkünfte boten
dies meist gratis an und selbst wenn man ein Taxi nahm, kostete dies nur $ 2.
Am kleinen
Flughafengebäude waren die Spuren, welche der Typhoon vor einem Jahr
hinterliess, auch noch deutlich sichtbar. Es war eigentlich nur ein neues Dach
über die Ruine gebaut worden, aber sogar die Lampe, die zur Gepäck-Kontrolle
notwendig war, wurde erst kurz vor der Kontrolle notdürftig über den Tisch
gehängt. Es hätte weder viel Geld noch Arbeit bedurft, um den Flughafen wieder
richtig in Stand zu stellen, aber vermutlich hofften die Verantwortlichen
darauf, dass ihnen die Amerikaner oder eine andere
Nation, einen neuen finanzieren würden.
Unsere
ersten Flüge wurden unter dem Namen "Inselhüpfer" vermarktet und 80%
der anderen Passagiere waren Leute, die auf den Inseln wohnten. Die Flüge
welche aber Guam via Yap mit
Nach der
Landung in Palau ist uns aufgefallen, dass "Continental
Micronesia" nicht mehr die einige Fluggesellschaft war, die diese Inseln
mit der Aussenwelt verband. Der Flughafen war auch um einiges grösser und
moderner und zur Ausstattung gehörte nun wieder Fingerdock, Klimaanlage,
richtige Zollschalter, Restaurant und Duty Free Shop. Im Jahr 2004 hatte
Da erst vor
kurzem auf einer unbewohnten Insel eine "Reality TV Sendung"
aufgezeichnet worden war, hat die Insel nun auch unter
"nicht-Tauchern" einen Namen bekommen. Wir hörten, dass jedes Mal,
nachdem eine Folge dieser Serie in Amerika und Australien ausgestrahlt worden
war, die Internet-Seite "www.visit-palau.com/" 2
Mio. Zugriffe verzeichnete.
Es nähme
uns wunder, wie begeistert die "Reality Show Touristen" sind, aber
wir, die vorher in den FSM Staaten waren, hatten das Gefühl, dass es hier schon
viel zu westlich ist. Nur zu oft stand der Verkehr Stosstange an Stosstange und für unseren Geschmack war es zu städtisch.
Im privaten Sektor wurden die meisten Geschäfte von Asiaten betrieben. Diese
machten hier einen Drittel der Bevölkerung aus und die meisten kamen von den
Philippinen, aber es gab auch welche aus China, Japan, Südkorea und den USA.
Wie auch die FSM Staaten, ist
In fast jedem
Geschäft verkaufte die grösste Abteilung sogenannte "Souvenire aus
Palau", wie z. B. Schokolade, Nüsse, Tee oder Seife und T-Shirts. Dies
alles wurde in Ländern wie
Auch hier
würde die gesammte Bevölkerung verhungern, wenn die Boote mit Importware
ausfallen würden. Ganz im Gegensatz zum polynesischen und
melanesischen Teil des Südpazifiks, sahen wir hier in Mikronesien überhaupt nie
einen Markt. Auf diesen tropischen Inseln wäre es
absolut kein Problem, Früchte und Gemüse zu pflanzen, aber den Einheimischen
scheint der Aufwand zu gross. Trotzdem, in den Lokalen welche
hauptsächlich von den Einheimischen und den Asiaten die sich hier
niedergelassen haben, besucht wurden, gab es überall leckere Mahlzeiten zu
einem erstaunlich günstigen Preis. Die
Luxus-Hotelanlagen, welche hauptsächlich auf Taucher und Pauschalurlauber aus
Asien ausgerichtet sind, sind aber mehr als nur bein
bisschen überteuert. Dasselbe gilt für die Schnorchel und Kanu-Touren hinaus zu
den bekannten Fels Inseln, welche zu den Wundern der Welt zählen. Diese grün bewachsenen Kalkstein-Inseln liegen über 40 km verteilt
zwischen Koror und der Insel Peleliu. Sogar die kurze 5 km
Fels-Insel-Tour kostete schon USD 95 inkl. einer
"Besuchs-Erlaubnis" für die Felsinseln von $ 15.
Da uns
Koror nicht sehr gut gefiel, rechneten wir uns aus, dass die $ 110.- die
wir für einen Retourflug zur Insel Angar bezahlten, welche
65km südlich liegt, eine viel bessere Investition sind, um so mehr, als
das Flugzeug nicht sehr hoch und direkt über diesen malerischen Inselchen flog.
Der Abstecher nach Angar hat sich für uns absolut gelohnt.
Wir fanden dort ein ruhiges Paradies, welches nur 7,8
km² gross ist und von 200 Einheimischen bewohnt wird, dazu kommen 8
Philippinos, die all das verrichten, das im entferntesten mit Arbeit zu tun
hatte.
Hier hatten
wir ein ganzes Haus am Strand für uns alleine doch auch dieses Paradies war
nicht 100% perfekt; da es nämlich keine Gaststätte gab, konnten wir unsere
Mahlzeiten bei den Besitzern bestellen. Bei unserer ersten Anfrage sagte man
uns, dass das Essen mit Zutaten, welche auf der Insel verfügbar sind,
zubereitet würden und wir glaubten naiv gehört zu haben: mit Zutaten die es auf
der Insel hat, und so hofften
wir heimlich auf lokale Kost. Nachdem wir aber an unserem ersten Morgen
Würstchen aus der Dose und Armee-Biscuits zum Frühstück serviert kriegten,
wurde uns unser Irtum schnell bewusst!
Bald
wussten wir, dass das Einzige das wir hier frisch
erwarten konnten, Fisch oder Krebse wäre, falls denn jemand zum fischen
ging. Alles andere wurde auch hierher importiert.
Nachdem am nächsten Tag das Versorgungsschiff anlegte, wurde unsere Ernährung
von Tag zu Tag gesünder und besser. Nachdem dann in einer
Vollmondnacht das Fangen von Krebsen selbst auf der Strasse zu einem
Kinderspiel wurde, kriegten wir schlussendlich eine Delikatesse nach der andern
auf unseren Tellern. Eine exquisite Kokos-Krabbe und
ein duzend Landkrebse erfreuten nacheinander unseren Gaumen. Wir machten
mehrere Spaziergänge um die ganze Insel herum und dank dem es hier auf den
Wegen viel Schatten und kaum Verkehr gab, war es total angenehm. Teilweise war
der Waldweg von vielen beeindruckenden Pandanus und Feigenbäumen gesäumt, an anderen
Stellen wiederum, gab es löchrige Kalksteinfelsen die überall wie eine
Theaterkulisse zwischen den Bäumen platziert schienen.
Wir waren
überwältigt von der Vielzahl an Landkrebsen, die kurz
vor Sonnenuntergang aus ihren Löchern krochen und buchstäblich die Strasse
übersääten. Weiter sahen wir sowohl Monitor-Echsen, wie auch
kleine Affen. Heute denkt man, dass die Affen urpsprünglich als Haustiere auf die Insel gebracht worden sind und dann
ausrissen. Da ihre Zahl inzwischen diejenige der Bevölkerung
um ein Mehrfaches übertrifft, wurden sie zur Plage.
Angar ist eine der wenigen Inseln die ausserhalb
Nachdem wir das Wasser einer Kokosnuss getrunken hatten, öffneten wir
diese (sehr einfach wenn man weiss wie) und deponierten die beiden Hälften
direkt vor unserer Veranda in der Hoffnung, dass sie ein paar Kokoskrabben
anziehen würden.
Ueberraschend schnell kam eine wahre Armee kleiner Krebse zum
Naschen angekrabbelt. Alle waren mit einer
abgeworfenen Muschel von Seeschnecken geschützt und in dieser konnten sie sich
verkriechen, wenn Gefahr drohte. Während ihres Wachstums nehmen sich die
Krebse immer wieder ein grösseres Schneckenhaus bis ihr eigener Panzer hart
genug ist. Leider war die grösste Krabbe, die wir
gesehen haben, diejenige die auf unserem Teller landete; etwa 25 cm lang.
Diejenigen die in unseren Garten kamen, waren alle zwischen 0,5 - 10 cm lang,
aber voll ausgewachsene Kokoskrabben sollen bis zu einem Meter lang
werden.
Während des 2. Weltkrieges verfielen sowohl die Japaner, als
auch die Amerikaner dem Irrglauben, dass diese kleine Insel bedeutend sei, um
den Krieg zu gewinnen. Zumindest haben sie die einheimische Bevölkerung noch
evakuiert, bevor die Kämpfe begannen. Die Amerikaner bauten hier in nur 30
Tagen eine 2,2 km lange Flugpiste mitten in den
Dschungel. Diese nimmt fast die gesammte Länge der Insel ein, doch hier bleibt
wenigstens zu beiden Seiten noch viel Platz, nicht wie in
Auch heute
noch sind viele Strände und auch der Dschungel
Angar's mit unzähligen Kriegsrelikten übersäät. Sie rosten langsam vor sich hin
bis man sie nicht mehr sieht. An einem Ort gab es so eine
grosse Dichte an abgeschossenen Militärflugzeugen, dass diese Stelle heute
"Flugzeug-Friedhof" genannt wird. Da diese aber aus Aluminium
und Plastik gebaut worden waren, verschwinden die Ueberreste nicht
einfach durch Korrosion.
Nach einem
super Rückflug über die wunderschönen Felsinseln, bei dem Heinz sogar neben dem
australischen Buschpiloten sitzen durfte, verbrachten wir
zwei letzte Tage im geschäftigen Koror, bevor wir nach
Sobald wir auf dem Flughafen eingetroffen waren, wurden wir informierte,
dass sich unser Abflug um mindestens 6 Std. verzögern würde. Dies wegen eines Vogels, der am
selben Morgen als unser Blechvogel nach Manila abhob,
in ein Düsentriebwerk flog und dieses ausser Betrieb setzte. Zumindest konnten
wir unser Gepäck schon direkt bis nach
In der
wartenden Menge trafen wir das holländische Paar, welches zuvor im selben Hotel
war wie wir. Sie hatten in der Maschine gesessen, die umkehren musste und
warteten hier nun schon seit 6 Stunden auf ein Ersatzflugzeug. Dieses traf kurz
darauf auch ein, doch zu unserer aller Ueberraschung wurden wir, die Passagiere
des zweiten Fluges nach
Als wir
schlussendlich in Guam, welches zu den
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